Hatten die Proteste der niedergelassenen BMW-Händler schon Erfolg? Oder war die Ankündigung nur ein Test? Der bayerische Autobauer will vorerst doch nur das Elektro-Modell i3 in Eigenregie übers Internet verkaufen – und nicht alle Modelle. Damit kann von einem E-Commerce-Einstieg im großen Stil keine Rede mehr sein.
(Foto: bmw.com)
"Wir können uns gut vorstellen, dass der Verkauf im Internet bei allen Modellen ergänzend eingesetzt wird", hatte BMW-Deutschland-Vertriebschef Roland Krüger gesagt – und damit einen Sturm der Entüstung unter den niedergelassenen Händlern ausgelöst, die um ihr Geschäft fürchten: "Wir haben BMW unmissverständlich gesagt, dass direkte Verkaufskanäle von uns abgelehnt werden müssen", so der Präsident des BMW-Händlerverbandes Werner Entenmann.
Fest steht: Der Autobauer wird nur das Elektroauto i3, das am kommenden Montag präsentiert wird, übers Internet verkaufen. Das bestätigte eine Unternehmenssprecherin der INTERNET WORLD Business. "Wir können uns den Direktvertrieb übers Internet jedoch grundsätzlich auch für andere Marken und Modelle vorstellen." Der i3 soll knapp 35.000 Euro kosten und im November 2013 auf den deutschen Markt kommen. Das Web ist nicht der einzige Vertriebskanal: Auch über Handelspartner und ein Kundenzentrum sind Bestellungen möglich.
Die Bedeutung des Internets für Hersteller und Händler nimmt zu: Mehr als jeder dritte Autokäufer in Deutschland kann sich vorstellen, Bestellung und Bezahlung komplett übers Netz abzuwickeln. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Cars Online" des Beratungsunternehmens Capgemini. Auch soziale Netzwerke, Foren und Blogs erobern ihren Platz im Entscheidungsprozess – positive Einträge beeinflussen zu 59 Prozent und negative Einträge zu 54 Prozent den Kauf.
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